Mehr Bäume und naturnahe Grünflächen innerorts

Dass das Pflanzen von Laubbäumen und die Anlage naturnaher, attraktive Pflanzflächen mit Stauden und Gräsern der Versiegelung innerorts entgegenwirken sollte, zeigen die beiden Anträge zum Thema Begrünung von KAH und SPD einerseits und der GRÜNEN-Fraktion andererseitsund . Nicht nur in großen Städten, sondern auch im Ländlichen Raum besteht zunehmend bei Bürgerinnen und Bürger ein Bewusstsein für den Umfang und die Qualität der öffentlichen Grünanlagen und des Straßenbegleitgrüns. Die beiden Anträge ergänzen sich. Der KAH-/SPD-Prüfantrag bietet den übergeordneten Rahmen und der GRÜNEN-Antrag benennt konkrete Flächen in der Ortsmitte, wo Handlungsbedarf besteht und nimmt neben der Neupflanzung von Bäumen auch die Sanierung bestehender Grünflächen und die Pflege in den Fokus.

Dass Laubbäume das Kleinklimas in bebauten Gebieten erheblich verbessern, ist unstrittig. Sie spenden Schatten, kühlen und befeuchten die Umgebung, Blätter binden Feinstaub und der Wurzelbereich hält Wasser zurück und speichert es. Damit sind sie Teil der Grün-Blauen-Infrastruktur (Schwammstadt), die Kommunen im Zuge der Klimaanpassung ausbauen sollten. Das gilt auch für Pflanzflächen mit Sträuchern, Stauden und Gräsern sowie naturnahe Wiesenflächen.

Der Montmelianer Platz und der Kreisverkehrsplatz mit den Außenflächen bilden nicht nur räumlich eine gestalterische Einheit. Deshalb sollte sich die Begrünung in der Mitte des Kreisels und den drei Randflächen an dem Bepflanzungskonzept des Montmelianer Platzes orientieren. Nicht nachvollziehbar ist für uns, dass das Planungsbüro Gollükes keine Pflanzflächen für Bäume oder auch nur Großsträucher, Stauden und Gräser in den Randbereichen vor Mäding/Probst, Polizei und Engel vorgesehen hat. Leitungen im Untergrund sind kein Hinderungsgrund, dafür gibt es technische Lösungen wie Betontrog-Elemente, die im Boden eingebaut werden. Das kann man in der Innenstadt von Darmstadt, an der Kaimauer in Hannoversch-Münden oder bei Dachgärtenaufbauten in Augenschein nehmen. Mobiles Grün in Pflanztrögen ist aus unserer Sicht kein adäquater Ersatz.

Die Projektgruppe Montmelianer Platz hatte auch Ideen zur Gestaltung und Begründung der  angrenzenden Verkehrsfläche – Kreisinnenfläche und die drei Randflächen entwickelt. Wir begrüßen es, dass der Bürgermeister für dies Bereiche einen Ideenwettbewerb starten will, dessen Ergebnisse in die Planung des Fachbüros einfließen sollen.

Eine qualitativ hochwertige Begrünung erhöht die Aufenthaltsqualität auf den Plätzen. im Straßenraum, auf Spielplätzen und in Grünanlagen. Das Pflanzkonzept für das öffentliche Grün in Höchst sollte auf standortgerechte Bäume, Sträucher und Stauden fokussiert sein, um personalintensive und teure Pflegemaßnahmen zu minimieren. Es gibt gute Beispiele in den Nachbarkommunen Breuberg und Groß-Umstadt, die Staudengärtnerei Eidmann in Semd bietet geeignete Pflanzen für extensive, naturnahe Grünflächen.

Eine attraktive Bepflanzung des öffentlichen Raumes, die unter Mitwirkung interessierter Bürgerinnen und Bürger entstanden ist, führt zu einer höheren Identifikation mit dem Wohnort, hilft gegen Vermüllung und kann Vorbild für Privatgärten sein. Auch Baum- und Grünflächenpatenschaften sind dann eher zu realisieren.

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