Totholz im Wald

Wildnis im Wald durch Stilllegungsflächen

Fünf Prozent des Kommunalwaldes der Gemeinde Höchst im Odenwald sollen dauerhaft aus der forstlichen Nutzung genommen und als Stilllegungsfläche ausgewiesen werden. Diesem GRÜNEN-Antrag hat die Gemeindevertretung Höchst am 3. Februar 2020 einstimmig zugestimmt. Dafür sollen Flächen ausgewählt werden, die einen vergleichsweise hohen ökologischen Wert besitzen, wie beispielsweise: Flächen mit einem hohen Anteil heimischer Baumarten – insbesondere Laubbaumarten, Flächen mit altem Baumbestand, hohem Totholzanteil und guten Bodenzustand. Die Stilllegung soll dauerhaft sein und die Flächen sollen einen echten Beitrag zur Entwicklung von so genannten ‘Naturwäldern’ leisten.  

“In den letzten beiden Jahren sind auch Wald- und Forstflächen zunehmend von der Klimaveränderung betroffen. Der geringe Niederschlag, die hohen Temperaturen und der damit eingehende erhöhte Schädlingsdruck auf die Wälder haben zum Teil bereits schwere Schäden, auch im Odenwald, verursacht. Naturnahe Wälder haben einen besonders hohen Wert für Klima- und Naturschutz”, begründeten die GRÜNEN ihren Antrag. Die nationale Strategie für biologische Vielfalt der Bundesregierung sehe vor, dass fünf Prozent der Wälder in Deutschland bis zum Jahr 2020 aus der forstlichen Nutzung genommen werden. Auch das Land Hessen hat bereits 10 Prozent des hessischen Staatswalds als Naturwald ausgewiesen, um diesem Ziel näherzukommen. “Mit der Ausweisung von ‘Naturwald-Flächen’ in unserem Gemeindegebiet fördern wir die natürliche Entwicklung des Waldes: hier dürfen die Bäume ungestört alt werden und auch in abgestorbenem Zustand im Wald bleiben. So können vielfältige Lebensräume entstehen, von denen seltene und von alten Wäldern abhängige Pflanzen- und Tierarten profitieren”, so die GRÜNEN. Die bereits bestehenden naturnahen Waldbereiche im Kommunalwald von Höchst können so dauerhaft gesichert werden. Naturnahe Wälder sind zudem wichtig in Hinblick auf den Klimawandel, da sie gegenüber klimatischen Veränderungen anpassungsfähiger sind als forstliche Monokulturen sowie Dürre und Hitzeperioden unbeschadeter überstehen.

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